SONDERHEFT Sünde 04/25 - Sünde - relevant für Buddhistinnen, Christine Grießler (PDF 6 Seiten)
„Sünde“ kommt vom althochdeutschen „sunt“= „getrennt“, dem Grund menschlicher Probleme. Wir fühlen uns getrennt: von Gott, vom Großen Ganzen. Dem Buddha ging es um Ursache und Wirkung menschlichen Verfehlens: „das, was zum Unheil führt“ – unheilsames Verhalten in Körper, Rede und Geist. Aber auch für den Buddhismus ergibt sich Leiden aus dem Gefühl, von der Buddha-Natur getrennt zu sein. Christine Grießler spricht darüber mit der deutschen Buddhistin Sylvia Wetzel.
IM CHRISTLICHEN KONTEXT KOMMT DER MENSCH MIT DER ERBSÜNDE QUASI AUF DIE WELT…
Der Buddhismus hat keine solchen moralischen Begriffe. Man nennt es nicht Erbsünde, sondern spricht von der grundlegenden Unwissenheit, nicht auf Buddha-Natur zu vertrauen. Alle Wesen bestehen aus Buddha-Natur von Kopf bis Fuß, mit Herz und Verstand. Meine Essenz und die aller Wesen ist Buddha-Natur. Sich nicht getrennt zu fühlen, reicht aber nicht.