SONDERHEFT Sünde 4/25 - Die Söhne der Himmelsfrau - Des Teufels russiger Bruder - Geschichten (PDF 5 Seiten)
Die Söhne der Himmelsfrau
Du willst wissen, warum die Menschen manchmal gut sind, und manchmal böse? Dann erzähle ich dir von den Anfängen.
Vor vielen, vielen Wintern lag die Erde noch unter einer großen Decke aus Wasser, sie war völlig bedeckt von Wasser. Es gab keine Sonne, keinen Mond und auch keine Sterne – deshalb gab es kein Licht, alles war Finsternis. Die einzigen Lebewesen in dieser Welt waren damals Wassertiere wie der Biber und die Bisamratte, oder Wasservögel wie die Ente und der Seetaucher.
Das Land der Glücklichen
Weit über der Erde befand sich das Land der Glücklichen Geister, die hatten einen großen und mächtigen Häuptling, der hieß Rawennio. Mitten in dieser Oberen Welt, neben der Wohnung von Rawennio, wuchs ein großer Baum, der jedes Jahr so viele Früchte trug, dass alle Bewohner des Himmels genug zu essen hatten...
Des Teufels russiger Bruder
Ein abgedankter Soldat hatte nichts zu leben und wusste sich nicht mehr zu helfen. Da ging er hinaus in den Wald, und als er ein Weilchen gegangen war, begegnete ihm ein kleines Männchen, das war aber der Teufel. Das Männchen sagte zu ihm: „Was fehlt dir? Du siehst ja so trübselig aus.“ Da sprach der Soldat: „Ich habe Hunger, aber kein Geld.“ Der Teufel sagte: „Willst du dich bei mir verdingen und mein Knecht sein, so sollst du für dein Lebtag genug haben; sieben Jahre sollst du mir dienen, danach bist du wieder frei. Aber eins sag ich dir: Du darfst dich nicht waschen, nicht kämmen, nicht schnäuzen, keine Nägel und Haare abschneiden und kein Wasser aus den Augen wischen.“ Der Soldat sprach: „Frisch dran, wenn’s nicht anders sein kann“, und ging mit dem Männchen fort, das führte ihn geradewegs in die Hölle hinein.